Pressemitteilung Jahresberichte 2017/2018

+++ Empowerment von Menschen mit Rassismuserfahrung im Fokus +++

+++ Antidiskriminierungsbüro Köln veröffentlicht Jahresberichte 2017 und 2018 +++

 

Köln, 14.11.2019: Auch in den Jahren 2017 und 2018 ist die Anzahl der Diskriminierungsmeldungen weiter gestiegen. Das AntiDiskriminierungsbüro Köln weist in dem Jahresbericht 2017/2018 darauf hin, dass rassistische Diskriminierung durch Fitnessstudios und Diskotheken massiv angestiegen ist. In Anbetracht der alltäglichen Diskriminierung braucht es Orte und Strukturen zur Unterstützung und Empowerment/Selbstermächtigung von Menschen, die von Rassismus betroffen sind.

 

„Ob beim Zugang zu Fitnessstudios oder Diskotheken, bei Kontrollen der Polizei, bei der Ausländerbehörde oder Wohnungssuche, rassistische Diskriminierung ist für viele Menschen alltäglich. Die psychische und physische Belastung von alltäglicher Diskriminierung sind enorm. Deshalb braucht es mehr Unterstützungsangebote für Menschen, die von alltäglicher Diskriminierung betroffen sind.“ so Berivan Moğultay-Tokuş, Referentin und Beraterin des ADB Köln. „Empowerment bedeutet rassismuserfahrene Menschen zu stärken und zu ermächtigen, sich gegen Diskriminierung zu wehren“ so Moğultay-Tokuş weiter. Bisher gäbe es viel zu wenige Angebote und zu wenig staatliche Förderung.

Geschütze Räume bieten Möglichkeiten zum Austausch und zur Selbstorganisation von rassismuserfahrenen Menschen. Dies ist eine Voraussetzung, um sich gegen Diskriminierung zu wehren. Aus diesem Grund bietet das ADB Köln des Vereins Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V. neben der Beratung zu konkreten Diskriminierungsfällen Veranstaltungen und Angebote für Menschen mit Rassismuserfahrungen an.

Diskriminierungen werden immer noch viel zu oft als Einzelfall dargestellt und wahrgenommen. Die Statistiken im jetzt veröffentlichten Jahresbericht des ADB Köln zeigen jedoch deutlich, dass Diskriminierung ein strukturelles Problem ist. Nur ein Bruchteil der Diskriminierungen werden gemeldet und dennoch wird in der Bearbeitung deutlich, dass auch staatliche Institutionen, wie Ausländerbehörde und Polizei, Defizite in der Umsetzung von Diskriminierungsschutz aufweisen.

Das AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln in Trägerschaft des Vereins Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V., setzt sich seit 1995 aktiv dafür ein, eine Kultur der Gleichbehandlung zu verwirklichen. Das Büro berät und begleitet Menschen, die von Ausgrenzung und Benachteiligung betroffen sind, und ermutigt diese, für ihre Rechte einzustehen.

 

 

Pressekontakt:

Berivan Moğultay-Tokuş, Referentin und Beraterin des ADB Köln

Telefonnummer: 0221 964 76 300

Emailadresse: Info@oegg.de

Jahresbericht 2017/2018 Teil 1

Jahresbericht 2017/2018 Teil 2