– Vermehrte Meldung von rassistischer Polizeigewalt-

Das AntiDiskriminierungsBüro Köln veröffentlicht Jahresbericht 2015

2015 fühlten sich rund 20% der Menschen, die sich an das ADB Köln wandten, durch die Polizei diskriminiert. Dies zeigte sich bei der statistischen Auswertung der eingegangenen Diskriminierungsbeschwerden, die das ADB Köln in ihrem Jahresbericht 2015 nun vorstellt. Jeder 5. Fall stand demnach in Zusammenhang mit der Polizei. So löste der Bereich „Polizei“ die Bereiche „Arbeit“, „Bildung“ und „Wohnen“ als meistgenannte Bereiche der Vorjahre ab.

„Die Ratsuchenden berichten von verbaler Gewalt in Form von rassistischen Äußerungen durch Polizeibeamtinnen und -beamten, unverhältnismäßigem körperlichem Gewalteinsatz der Polizei sowie von racial profiling- also den verdachtsunabhängigen Kontrollen aufgrund rassistischer Kriterien“ so Berivan Moğultay, Referentin und Beraterin des ADB Köln. Aufgrund der Vielzahl an Meldungen über rassistische Diskriminierung durch die Polizei suchte das ADB Köln das Gespräch mit der Polizei.

„Der Bericht zeigt zudem den steigenden Bedarf an qualifizierter Antidiskriminierungsberatung“ berichtet Moǧultay. Auch im Jahr 2015 sind die Fallzahlen weiter gestiegen: Während das Büro 2013 noch 87 Fälle verzeichnete, waren es 2014 bereits 104 Fälle und 2015 112 gemeldete Diskriminierungsfälle.

Die gemeldeten Diskriminierungsfälle dienen als Grundlage für die Öffentlichkeitsarbeit und die Projektarbeit des ADBs. Daraus resultierte u.a. eine intensive Auseinandersetzung mit dem Kölner Karneval. Weitere Projekte diesbezüglich sind in Planung. Über die Projektarbeit hinaus hielten und organisierten die Mitarbeiter_innen Vorträge sowie Antidiskriminierungs- und Empowermentworkshops.

Das AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln in Trägerschaft des Vereins Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V., setzt sich seit 1995 aktiv dafür ein, eine Kultur der Gleichbehandlung zu verwirklichen. Das Büro berät und begleitet Menschen, die von Ausgrenzung und Benachteiligung betroffen sind, und ermutigt diese, für ihre Rechte einzustehen.

Der Jahresbericht kann hier heruntergeladen werden oder unter folgender Adresse gegen Porto oder eine freiwillige Spende bestellt werden:

AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln

Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V.

Berliner Str. 97-99 51063 Köln

Tel. 0221/96476300

E-Mail: info@oegg.de

 

Mit Bitte um honorarfreie Veröffentlichung!

 

Ansprechperson für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:

Berivan Moǧultay

Tel.: 0221-96476300

Email: berivan.mogultay@oegg.de